1 - Die Rolle des Mitarbeiters in der Arbeitswelt aktiv ausüben
Konzept der dualen Berufsausbildung (Lernorte, Beteiligte)
Für den Zugang zur Ausbildung im dualen System bestehen formal keine Zugangsvoraussetzungen; die Ausbildung im dualen System steht grundsätzlich allen offen. Die Mehrzahl der Auszubildenden verfügt bei Ausbildungseintritt jedoch über den mittleren Schulabschluss oder sogar über eine Hochschulzugangsberechtigung.
Das System wird als dual bezeichnet, weil die Ausbildung an zwei Lernorten stattfindet: im Betrieb und in der Berufsschule. Die Berufsausbildung hat zum Ziel, die notwendigen Kompetenzen und Qualifikationen für die Ausübung einer qualifizierten Tätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt zu vermitteln.
Rechte & Pflichten des Ausbildungsvertrages
Die wichtigsten Rechte, die du als Azubi unbedingt kennen solltest:
- Recht auf einen Ausbildungsvertrag
- Recht auf Einhaltung des Ausbildungsziels
- Recht auf einen geeigneten Ausbilder
- Recht auf Ausbildungsmittel
- Recht auf Vergütung
- Rechtliches zu Arbeitszeiten, Pausenzeiten, Überstunden & Minusstunden
- Recht auf Urlaub
- Recht, in der Ausbildung krank zu sein
- Recht auf ein Ausbildungszeugnis
- Recht auf Verkürzung der Ausbildung
- Kündigungsrecht
Wenn du eine Ausbildung machst, dann gibt es bestimmte allgemeine Pflichten, die von dir immer eingehalten werden sollten. Zusätzlich sind folgende Punkte interessant:
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Allgemeine Pflichten
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Berichtsheft schreiben
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PlichtPflicht zur Krankmeldung -
Teilnahmepflicht und Lernpflicht
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Sorgfaltspflicht und Bewahrungspflicht
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Schweigepflicht
Rechtlichen Voraussetzungen zur Begründung von Ausbildungsverhältnissen
BerufsausbildungsvertragBerufsausbildungsvertrag, § 12 BBiG
Ausbildende- haben
Art,unverzüglichsachlichenachundAbschlusszeitlichedesGliederungBerufsausbildungsvertrages,sowiespätestensZielvor Beginn der Berufsausbildung,insbesonderedenderwesentlichenBerufstätigkeit,Inhaltfürdes Vertrages gemäß Satz 2 schriftlich niederzulegen; dieausgebildetelektronischewerden sollBeginn und Dauer der BerufsausbildungAusbildungsmaßnahmen außerhalb der AusbildungsstätteDauer der regelmäßigen täglichen AusbildungszeitDauer der ProbezeitZahlung und Höhe der VergütungDauer des UrlaubsVoraussetzungen, unter denen der Berufsausbildungsvertrag gekündigt werden kannAllgemeine Hinweise auf die Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen, die auf das Berufsausbildungsverhältnis anzuwenden sind- Form
desistAusbildungsnachweises
- Betrieblicher Ausbildungsplan
- Der Betrieb muss den Ausbildungsrahmenplan vor Beginn der Ausbildung in einem betrieblichen Ausbildungsplan auf die konkreten betrieblichen Gegebenheiten anpassen. In dem betrieblichen Ausbildungsplan muss auch stehen, wie viel Lernzeit für welche Inhalte im Betrieb oder ggf. bei Verbundpartnern vorgesehen ist.
- Wahlqualifikationen festlegen
- In den Ausbildungsverordnungen der Ausbildungsberufe kann eine Anzahl an „Wahlqualifikationen“ vorgeschrieben sein. Sie sind von Bedeutung für die Ausbildung und Abschlussprüfung. Die dort vorgeschriebenen Wahlqualifikationen müssen bereits im Berufsausbildungsvertrag schriftlich vereinbart werden oder können mit einem Vertragszusatz als Anlage zum Berufsausbildungsvertrag nachträglich (spätestens ein Jahr vor Ausbildungsende) erfolgen.
- Ärztliche Erstuntersuchung bei Minderjährigen, § 32 JArbSchG
Ein Jugendlicher, der in das Berufsleben eintritt, darf nur beschäftigt werden, wenn:
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- er innerhalb der letzten vierzehn Monate von einem Arzt untersucht worden ist (Erstuntersuchung) und
- dem Arbeitgeber eine von diesem Arzt ausgestellte Bescheinigung vorliegt.
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Absatz 1 gilt nicht für eine nur geringfügige oder eine nicht länger als zwei Monate dauernde Beschäftigung mit leichten Arbeiten, von denen keine gesundheitlichen Nachteile für den Jugendlichen zu befürchten sind.
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- Probezeit, § 20 BBiG
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Das Berufsausbildungsverhältnis beginnt mit der Probezeit. Sie muss mindestens einen Monat und darf höchstens vier Monate betragen.
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Inhalte des AusbildungsvertragesAusbildungsvertrages, § 11 BBiG
- Name und Anschrift der Ausbildenden sowie der Auszubildenden, bei Minderjährigen zusätzlich Name und Anschrift ihrer gesetzlichen Vertreter oder Vertreterinnen,
- Art, sachliche und zeitliche Gliederung sowie Ziel der Berufsausbildung, insbesondere die Berufstätigkeit, für die ausgebildet werden soll,
- Beginn und Dauer der Berufsausbildung,
- die Ausbildungsstätte und Ausbildungsmaßnahmen außerhalb der Ausbildungsstätte,
- Dauer der regelmäßigen täglichen Ausbildungszeit,
- Dauer der Probezeit,
- Zahlung und Höhe der Vergütung sowie deren Zusammensetzung, sofern sich die Vergütung aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzt,
- Vergütung oder Ausgleich von Überstunden,
- Dauer des Urlaubs,
- Voraussetzungen, unter denen der Berufsausbildungsvertrag gekündigt werden kann,
- ein in allgemeiner Form gehaltener Hinweis auf die Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen, die auf das Berufsausbildungsverhältnis anzuwenden sind,
- die Form des Ausbildungsnachweises nach § 13 Satz 2 Nummer 7.
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Die Niederschrift ist von den Ausbildenden, den Auszubildenden und deren gesetzlichen Vertretern und Vertreterinnen zu unterzeichnen.
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Ausbildende haben den Auszubildenden und deren gesetzlichen Vertretern und Vertreterinnen eine Ausfertigung der unterzeichneten Niederschrift unverzüglich auszuhändigen.
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Bei Änderungen des Berufsausbildungsvertrages gelten die Absätze 1 bis 3 entsprechend.