4 - Entscheidungen im Rahmen einer beruflichen Selbstständigkeit treffen
Anforderungen an eine Unternehmerpersönlichkeit
Mit Unternehmerpersönlichkeit sind Eigenschaften gemeint, mit denen eine Person objektiv einen guten Unternehmer darstellt. Anhand von Untersuchungen haben sich 5 Merkmale herauskristallisiert, anhand derer eine Unternehmerpersönlichkeit "bewertet" werden kann:
- Neurotizismus, was die emotionale Stabilität beschreibt, also ob die Neigung eher zu Ruhe und Gelassenheit oder Ängstlichkeit und Traurigkeit geht.
- Extraversion, also die Neigung zu Geselligkeit und Optimismus als Unternehmerpersönlichkeiten.
- Offenheit für Erfahrung, worunter Eigenschaften wie Wissbegierde oder das Interesse an allem Neuen fallen.
- Verträglichkeit als sozialem Faktor, zu dem die Kooperation und eine gewisse Nachgiebigkeit gehören.
- Gewissenhaftigkeit, was mit Diszipliniertheit bzw. einer hohen Leistungsbereitschaft und Zuverlässigkeit verbunden wird.
Wichtig ist hierbei, dass in den meisten Fällen nicht alle dieser Merkmale zutreffen. Dies heißt keinesfalls, dass man keine Chancen hat, als Unternehmer erfolgreich zu sein.
Berufliche Chancen und Risiken (soziale Sicherung, Verantwortung, Einkommen/Vermögen, Arbeitsbelastung) sowie Motive einer hauptberuflichen Selbstständigkeit
Geschäftsplan
Vor der Ausarbeitung eines Geschäftsplan sollte man sich über die Zielgruppe Gedanken machen. Wenn die Zielgruppe fachfremd ist, müssen eventuell Fachbegriffe erklärt werden. Ein Geschäftsplan sollte nicht länger als 30 Seiten sein, auf technische Details sollte verzichtet werden, einen vollständen aber kurzen Abriss zu Chancen, Risiken und Aufgaben beinhalten und vor allem realistisch und sachlich sein, um nicht unglaubhaft zu wirken. Beim Inhalt kann man sich an folgendem Schema orientieren:
Zusammenfassung |
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Grundinfos über das Unternehmen und rechtliche Verhältnisse |
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Idee des Unternehmens (Produkt) |
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Markt, Standort und Konkurrenz |
Überprüfung der aktuellen Marktposition. Fakten zur aktuellen Marktsituation, Kunden und Standort. Quellen für Markt- und Datenrecherchen sind:
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Zielmarkt |
Marktentwicklung berücksichtigen (Kosten, Absatz) |
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Zielgruppe |
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Konkurrenz |
Wettbewerbsanalyse der Konkurrenz:
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Standort |
Standortanalyse anhand der Standortfaktoren |
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Marketing und Vertrieb |
Marketingkonzept - wie soll das Unternehmen auf den Markt und die Zielgruppe ausgerichtet werden Vertriebskonzept - Kosten/Nutzen-Analyse der geplanten Absatzwege |
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Preispolitik |
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Produktpolitik |
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Distributionspolitik |
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Kommunikationspolitik |
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Management und Personal |
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Standortfaktoren
Wer ein Unternehmen gründet bzw. mit einem bestehenden Unternehmen expandieren will und deshalb neue Standorte etablieren will, sollte sich über bestimmte Faktoren Gedanken machen. Anhand dieser kann ermittelt werden, ob der Standort für das eigene Unternehmen günstig ist.
Es gibt harte und weiche Standortfaktoren.
Harte Standortfaktoren sind Faktoren, die quantifizierbar sind, z.B. Verkehrsanbindung oder Mietkosten. Weitere harte Standortfaktoren sind:
- Lage
- Transportkosten
- Arbeitsmarkt
- Steuern und Abgaben
- Fördermittel
- Rohstoffverfügbarkeit
- Mitarbeiterentwicklung
- Kundenanzahl
Weiche Standortfaktoren sind eher subjektive Faktoren, z.B. Wohnort der gegenwärtigen Angestellten politische oder bürokratische Verhältnisse.
Weiterhin wird zwischen unternehmens- und personenbezogenen Faktoren unterschieden.
Unternehmensbezogene Faktoren sind Faktoren, die sich direkt auf auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auswirken, z.B. Konkurrenzlage und wirtschaftliche Lage des Standorts.
Personenbezogene Faktoren sind Faktoren, die die Lebensqualität der Angestellten beeinflussen, z.B. Schulen/Ausbildungseinrichtungen, Freizeitangebot, medizinische Versorgung, Umwelt oder Wohnumgebung.
Im Bezug auf die Betriebswirtschaft kann auch noch zwischen beschaffungsorientierten, also Faktoren, welche sich auf die Versorgung mit Rohstoffen für die Produktion auswirken (z.B. Verkehrsanbindung), produktionsorientierten, also Faktoren, welche Einfluss auf den Produktionsprozess haben (z.B. Mitarbeiter), und absatzorientierten, also Faktoren, die sich auf den Absatz der eigenen Produkte auswirken (z.B. Lage), unterschieden werden.
Rechtsformen
Kapitalbedarf bei einer Unternehmensgründung (Kapitalbedarfsplan)